Weltmeisterschaft im Kleinformat

 

07.08.2007 · Das Frauen-Etappenrennen in Albstadt vom 21. bis 23. August ist eine Weltmeisterschaft im Kleinformat und gleichzeitig die Generalprobe für die Straßen-WM in Stuttgart.

ALBSTADT. Von den besten fünf Profi-Teams der Weltrangliste sind vier in Albstadt am Start und von den erfolgreichsten Nationalmannschaften fehlen gerade mal die Engländerinnen und Französinnen. Und selbst für diese beiden sei noch ein Türchen offen beim Frauen-Etappenrennen, verrät Ulrich Bock, einer der Hauptorganisatoren dieses Events und Leiter der Landessportschule Albstadt, die zehn der 18 gemeldeten Teams beherbergt.

Eines ist sicher: So viele Nationalmannschaften in einer Ernst zu nehmenden Sportart hat es noch nie auf die Albmetropole gezogen. Und vermutlich hat es auch noch nie einen so hochkarätigen Wettbewerb gegeben. Das Frauen-Etappenrennen ist in die Kategorie der UCI-Veranstaltungen aufgerückt für die es Weltranglistenpunkte gibt und ist gemeinsam mit den nationalen Titelkämpfen, der Thüringen-Rundfahrt sowie mit den Kriterien in Bochum und Nürnberg Bestandteil der internationalen deutschen Meisterschaften. "Mit diesem Ranking ist Albstadt in den internationalen Fokus gerückt", streicht Bock die Bedeutung für das Renommee der Sportstadt heraus.

Dass das Renommee der Sportart unter den Doping-Eskapaden der Männer gelitten hat, bestreitet er keineswegs. Und er legt auch nicht die Hand dafür ins Feuer, dass es bei den Frauen keine Exzesse geben könnte. Nur seien diese recht unwahrscheinlich, weil es eben nicht um das große Geld gehe, verweist er auf eine Aussage von Hanka Kupfernagel, der Spitzenfahrerin der RG Charlottenburg Berlin, die zum wiederholten Male in Albstadt Punch auf die Pedale geben wird: "Bei einem Sieg verdienst du vielleicht 60 Büro. Die Männer zahlen das Hundertfache für die Dopingmittel. Aber dass es keine Idioten gibt, kann keiner garantieren."


Bild zum Bericht
Hanka Kupfernagel ist gespannt auf das Frauen-Etappenrennenen Albstadt: Die Allrounderin trat bereits mehrfach auf der Schwäbischen Alb in die Pedale.


Kupfernagel zählt neben Trixi Worrack (Equipe Nürnberger) zu den ganz heißen Favoriten auf den Sieg. Los geht es am 21. August mit dem Prolog, einem Einzelzeitfahren über vier Kilometer zwischen Truchtelfingen und Tailfingen. "Da rücken alle Teams mit High-Tech-Material an", ist Bock gespannt zu sehen, was die Ingenieure weltweit Neues ausgetüftelt haben. Denn schließlich schicken nicht nur die Deutschen ihre Top-Fahrerinnen in den Teams Nürnberger, T-Mobile und Charlottenburg-Berlin nach Albstadt an den Start. Die Schweizer sind mit den Teams Bigla und Specialized vertreten, die Russen mit dem Team Petrogradts, die Kanadier mit dem Team expresscopy, die Italiener mit dem Team Colagno. Und gleich ganze Nationalmannschaften kommen aus Australien, Belgien, China, Luxemburg, Norwegen, Polen und den USA, die sich auf der Alb auf den Wettstreit mit ihren Konkurrentinnen bei der WM in Stuttgart einschießen wollen.

Die Vorentscheidung um den Gesamtsieg wird laut Bock am zweiten Tag fallen auf der schweren Bergetappe zwischen Pfeffingen und Langenwand mit einer Gesamtdistanz von 100 Kilometern. Zum Schluss, am Donnerstag 23. August, werden die Teams zeigen müssen, was sie taktisch draufhaben. Denn auf dem flachen, 92 Kilometer langen Rundkurs zwischen Tailfingen und Truchtelfingen, kommt es allein auf das Verhalten der Fahrerinnen im Feld an, ob die Führende ihr Siegertrikot behält oder ob es ihr eine knapp zurückliegende Konkurrentin noch abknöpfen kann. "Diese drei Etappen erfüllen alle Anforderungen, die für eine WM-Nominierung ausschlaggebend sind", sieht sich Bock mit seinen Organisatoren vom RSV Tailfingen, dem WSV Pfeffingen und dem SC Truchtelfingen als Gehilfe der Cheftrainer der Nationalteams, die erst nach dem Rennen in Albstadt ihre Fahrerinnen für die WM benennen. Und Bock ist sich sicher: "Viele der Fahrerinnen werden wir in Stuttgart und ein Jahr später bei den Olympischen Spielen in Peking wieder sehen."

von Zollern-Alb-Kurier, 07.08.2007

 

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