Siegerin Monika Furrer vom Flair angetan

Äußerst clever und taktisch geschickt zum Triumph

 

25.08.2004 · Albstadt ist ein gutes Pflaster für die Schweizerin Monika Furrer. In beeindruckender Manier hat die beste Juniorin des Vorjahres dieses Mal bei den Aktiven das FrauenEtappenrennen gewonnen.

ALBSTADT. "Ich bin total glücklich", strahlte die 19-Jährige am Freitag Abend in der Zollernalbhalle, wo sie für den Gesamtsieg geehrt wurde (wir berichteten). Zwar hat sie keine der fünf Etappen gewonnen, aber immer war sie ganz vorne mit dabei. Schon beim Auftakt in Pfeffingen wurde sie auf bergigem Terrain Dritte, beim Bergzeitfahren kam sie als Zweitschnellste ins Ziel, auf der Kurzstrecke in Truchtelfingen kam sie mit dem Hauptfeld ohne Zeitverlust ins Ziel, und auf dem Lichtenbol, wo Regen und Wind den Fahrerinnen schwer zu schaffen machten, lieferte sie über die 60 Kilometer ihr Meisterstück ab. Zusammen mit der Nürnberger WMFahrerin Liane Bader distanzierte sie ihre schärfsten Konkurrentinnen um mehr als vier Minuten.

"Diese Taktik haben wir am Abend zuvor ausgemacht," gibt die attraktive Blondine unumwunden die Absprache zwischen ihrem team-next 125 und der Equipe Nürnberger zu. "Vor der ersten Sprintwertung sollten wir in Runde sechs einen Ausreißversuch starten." Währenddessen schoben ihre Mannschaftskameradinnen die haushohe Favoritin Graus, die kein Team im Rücken hatten, immer weiter nach hinten, machten vorne dicht und bummelten in gemäßigtem Amateurtempo dahin. "Perfide und unsportlich" mag dies der Laie nennen, "clever und taktisch geschickt" nennt es der Profi.


Bild zum Bericht
Die erst 19-jährige Monika Furrer aus der Schweiz entschied die Gesamtwertung beim mannschaft, die hinter „team-next fünften Albstadt-Frauen-Etappenrennen für sich. FOTO: DILI


Das Konzept ging jedenfalls auf. Das Duo kam mit vier Minuten Vorsprung ins Ziel, Furrer stand mit 3,41 Minuten Guthaben gegenüber Bahler bereits vor dem abschließenden Stadtkurs in Tailfingen so gut wie sicher als Gesamtsiegerin fest und musste nur noch im Hauptfeld mitschwimmen (Platz elf).

"Mein größter Erfolg bisher", jubelte sie, weshalb sie Albstadt wohl immer in guter Erinnerung behalten wird. Das Streckenprofil sei ihr sehr entgegengekommen und die perfekte Organisation habe ihr Übriges getan. Mit dieser Einschätzung stand sei beileibe nicht alleine. Der Coach der schwedischen Equipe "Team Stockholm", Ake Strömberg, war "von dem tollen Wettbewerb mit seiner super Organisation" so begeistert, dass er versprach, sich nächstes Jahr wieder um die Teilnahme zu bemühen.

Mit Sicherheit wieder kommen wird auch die Schweizer National 125 steckt. In diese Vorzeigemannschaft hat Monika Furrer erst im Oktober 2003 direkt aus dem Juniorinnenstall heraus den Sprung geschafft. "Monika ist das größte Talent in der Schweiz", hält Teammanager Stephan Häfelfinger mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Im kommenden Jahr werde es weitere Fortschritte geben, da sie jetzt eine Arbeitsstelle gefunden habe, die ihr mehr Zeit zum Training lasse. Während ihrer inzwischen abgeschlossenen Ausbildung zur medizinischen Praxisassistentin wurde auf den Sport keine Rücksicht genommen. "Manchmal war das schon etwas stressig", will die zurückhaltende Athletin aber nicht jammern.

Zum Radfahren gekommen ist die in Gündisau (Züricher Oberland) lebende Monika Furrer durch ihren ein Jahr älteren Bruder, der nicht annähernd ihre Erfolge aufzuweisen hat. Im Vorjahr wurde sie nationale Meisterin im Bergfahren bei den Juniorinnen, in den kommenden Wochen stehen noch Weltcuprennen in Rotterdam und Nürnberg auf dem Programm.

Im kommenden Jahr will die Bergund Zeitfahrspezialistin bei der U23-Europameisterschaft vorne mitmischen - weitere Pläne hat sie aber offenbar nicht. "Ich konzentriere mich ganz darauf', sagt sie. An die Teilnahme an Olympischen Spielen oder gar den Wechsel in einen Profistall "habe ich noch keinen Gedanken verschwendet."

von Zollernalb-Kurier, 25.08.2004

 

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