Viel Lob aber auch Kritik

10. Frauen-Etappenrennen: Ein Fazit

 

25.08.2009 · Das zehnte Frauen-Etappenrennen hat ein weiteres Mal Spitzensport in die Sportstadt Albstadt gebracht. Doch hinter den Kulissen rumorte es gewaltig. Kritik entzündete sich an den Funktionären.

Albstadt. Unter rein sportlichen Aspekten war die dreitägige Radsportveranstaltung ein voller Erfolg und hatte in Charlotte Becker von der Equipe Nürnberger eine verdiente Siegerin, "Vor Becker kann ich nur den Hut ziehen", zollte ihr Ulrich Bock, Sprecher des Organisationskomitees und Moderator, höchsten Respekt: "Ihr Soloritt in Pfeffingen gegen eine internationale Konkurrenz war Weltklasse." Mit 26 Jahren gehöre Becker noch zur jungen Generation, "wir werden noch von ihr hören". Dasselbe gelte für Beckers 21-jährige Teamgefährtin Lisa Brennauer, die im Gesamtklassement Zweite geworden ist und die Schlussetappe in Tailfingen gewonnen hat. Sie werde zunächst auf der Bahn und im Zeitfahren Furore machen und später auch den Durchbruch auf der Straße schaffen, ist sich Bock sicher.

Sehr angetan war der Moderator auch vom Auftritt des italienischen Teams Top Girls Fassa Bortolo, das in Tailfingen Akzente setzte: Valentina Bastianelli führte eine dreiköpfige Ausreißergruppe an und gewann alle Sprintwertungen, Alessandro d'Ettore hüpfte sogar aufs Treppchen. Einen sehr guten Eindruck hätten zudem die neu gegründeten Profiteams Topsport Vlaanderen aus Belgien und das dänische Team Hitec Products hinterlassen. Etwas enttäuscht sei er von der Leistung der Russinnen vom Team Petrogradets gewesen, denen vermutlich noch ein schweres Rennen im Kaukasus in den Beinen gesteckt habe.


Bild zum Bericht
Souverän hat Charlotte Becker von der Equipe Nürnberger die zehnte Auflage des Frauen-Etappenrennens gewonnen.


Trotzdem habe auch der russische Teamchef Igor Kuznetsow die Macher vom WSV Pfeffingen, dem SC Truchtelfingen und dem RSV Tailfingen geradezu mit Lob überschüttet: "Die Organisation insgesamt und die Liebe zum Detail suchen weltweit ihresgleichen." Ähnlich positiv über die Organisatoren äußerten sich mehrere andere Teammanager. Dass sie trotzdem sauer waren, lag insbesondere am Verhalten der UCI-Kommissärin lsabel Maria Franco Fernandes, die mit nicht immer nachvollziehbaren Entscheidungen den Fahrerinnen das Leben schwer gemacht habe. "Sie hat das mehrere hundert Seiten umfassende Regelwerk des Internationalen Radsportverbands buchstabengetreu ausgeführt", lautet Bocks diplomatischer Kommentar zu den Vorwürfen. Etwas konkreter ist seine Ergänzung: "Sie hatte nicht die Souveränität, die Regeln im Sinne der Fahrerinnen weniger streng auszulegen."

So wertete die Kommissärin beispielsweise bei der Bergetappe in Pfeffingen freundliche Klapse auf den Rücken von Teamgefährtinnen als unerlaubtes Anschieben, welches mit zehn Sekunden Zeitzuschlag bestraft wurde. Und einem Teammanager drohte Fernandes sogar mit einer Geldstrafe, falls er nicht sofort aufhöre mit ihr zu diskutieren.

Von ähnlichem Kaliber waren einige Kampfrichter, die sich oftmals ignorant und unfreundlich präsentierten, weshalb einer der Teammanager, der wie die anderen aus Angst vor Sanktionen seinen Namen nicht nennen wollte, zum Schluss kam: "Solche Leute machen unseren Sport einfach kaputt. Es tut mir wahnsinnig leid um die Organisatoren, welche in diese Veranstaltung ihr ganzes Herzblut reinhängen und einen klasse Job machen. Und dann kommen da einige Leute, die meinen, sie seien Götter."

von Zollern-Alb-Kurier, 25.08.2009

 

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